Forex oder Kryptowährungen – Beide Geldanlagen im Vergleich!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 14.08.2020


Schon seit Jahren traden private Anleger über Broker mit Währungen wie Euro oder US-Dollar. Deutlich jünger ist das Trading mit Kryptowährungen, die vor allem seit den starken Kurssprüngen Ende 2016 und Anfang 2017 in den Blickwinkel der Trader geraten sind. Obwohl es sich bei beiden Handelsoptionen grundsätzlich um Währungen handelt, sind die Unterschiede zwischen klassischem Forex-Handel und dem Trading mit Kryptowährungen doch nicht von der Hand zu weisen. Ein Vergleich.

Handelsmöglichkeiten: Finanzderivat oder Direktkauf

Wer mit klassischen Währungen handelt, nutzt hierzu in der Regel ausschließlich Finanzderivate. Direkte Ankäufe von Euro, US-Dollar und Co. rentieren sich kaum, weil die Handelskosten recht hoch sind. Zudem sind die Kursschwankungen nur vergleichsweise gering und auf lange Sicht entwickeln sich die Devisen relativ konstant. Um hohe Renditen zu erwirtschaften, wird daher bevorzugt auf Finanzinstrumente mit Hebelwirkung wie beispielsweise CFDs gesetzt.

Auch Kryptowährungen lassen sich längst bei den spezialisierten CFD-Brokern handeln, wobei Trader hier ebenfalls von der Hebelwirkung profitieren. Darüber hinaus ist es aber durchaus üblich, die Einheiten der digitalen Währungen direkt an dafür vorgesehenen Marktplätzen zu kaufen. Nachdem hier ein Konto eröffnet worden ist, tauschen Trader beispielsweise Euro gegen Bitcoins. Die Vorteile:

  • Das Trading ist weniger risikoreich, weil kein Hebel genutzt wird.
  • Anleger können die Währungseinheiten auch zum Einkauf bei Online-Händlern nutzen.
  • Die Aufbewahrung der digitalen Devisen ist praktisch kostenfrei, so dass auch auf die langfristige Wertentwicklung spekuliert werden kann.

Langfristige Investments in klassische Währungen sind hingegen eher unüblich. Zu konstant und starr sind die Wechselkurse auf Jahre oder Jahrzehnte gesehen, als dass sich tatsächliche Rendite erwirtschaften lassen könnte.

Sowohl Kryptowährungen als auch klassische Devisenpaare lassen sich per CFD traden. Dabei profitieren Anleger vor allem von der Wirkung des Hebels, der bei den Produkten zum Einsatz kommt. Insbesondere die digitalen Devisen lassen sich aber auch an speziellen Börsen traden, wodurch Anleger tatsächlich zum Besitzer von Währungseinheiten werden.
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Bei FXOpen können neben CFD Bitcoins auch CFD Altcoins gehandelt werden

Rendite: Kryptowährungen gewinnen enorm an Stärke

Vorab: Die Rendite eines Finanzinstruments muss immer vor dem Hintergrund des Risikos beurteilt und darf daher nie isoliert betrachtet werden. Die Volatilität und die Verlustrisiken von Forex und Kryptowährungen werden daher im folgenden Abschnitt vorgestellt.

Ihre hohe Beliebtheit verdanken die Kryptowährungen kaum dagewesenen Kurssprüngen und damit verbundenen Renditen. Ein Beispiel:

  • Im Jahr 2013 notierten Bitcoins bei rund 30 Euro.
  • Nur zwei Jahre später konnte bereits ein Kurs von 500 Euro verzeichnet werden.
  • Mitte 2017 notierte die digitale Devise zweitweise sogar bei einem Kurs von knapp 2.800 Euro.
  • Wer 2013 investiert und Mitte 2017 verkauft hätte, konnte sich über eine Rendite von mehr als 9.000 Prozent freuen.

Oder anders ausgedrückt: Hätte der Anleger im Jahr 2013 auch nur 5.000 Euro in die Devise investiert, könnte er sich von dem Geld heute eine schöne Immobilie kaufen.

So hoch wie bei Bitcoins, Ethereum und Co. vielen die Kurssteigerungen bei keinem anderen Finanzinstrument aus. Weder Währungen noch die Tesla-Aktie oder ein Rohstoff verzeichneten derartige Kurssprünge. So lag der höchste Kurs des Währungspaares EUR/USD in den letzten Jahren bei rund 1,40, der geringste Wert betrug in etwa 1,05. Selbst so wäre maximal ein Gewinn von rund 35 Prozent erzielt worden.

Aber: Beim Forex-Trading geht es den Anlegern nicht um die lange Sicht. Vielmehr soll beim Trading durch die Nutzung von Hebelprodukten die Volatilität – die auf kurze Sicht durchaus gegeben ist – ausgenutzt werden. Wer beispielsweise einen Hebel von 1:20 beim Forex-Trading verwendet, der erhöht die Kursgewinne um den Faktor 20.

Wer bereits in weiser Voraussicht im Jahr 2013 in Bitcoins investiert hätte, der würde heute auf ein stattliches Vermögen blicken können. Eine Rendite von mehr als 9.000 Prozent hätte innerhalb von vier Jahren mit keinem anderen Finanzinstrument erzielt werden können. Doch auch der klassische Forex-Handel ist dank der kurzfristig gegebenen Volatilität und der Nutzung von Hebelprodukten nicht unrentabel.

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Risiko & Volatilität: Bei Kryptowährungen enorm hoch

Die Kehrseite der hohen Renditen der digitalen Devisen zeigt sich schnell, wenn die Volatilität betrachtet wird. Die Kennzahl zeigt an, wie stark ein Kurs um seinen durchschnittlichen Kurs schwankt. Bei Bitcoins, Ether und Co. sind sowohl zweistellige Gewinne als auch zweistellige Verluste am Tag keine Seltenheit. In volatilen Wochen ging es oftmals um 20, 30 Prozent bergab, nur damit in der Folgewoche wieder ebenso hohe Gewinne erwirtschaftet werden konnten.

Problematisch ist diese Volatilität insbesondere für CFD-Trader. Bricht der Kurs einer Kryptowährung ein während eine Call-Position eröffnet ist, kann es zum Margin Call kommen. Dann schließt der Broker die Position automatisch, weil weitere Verluste das Handelskapital übersteigen würden. Aber auch auf lange Sicht ist äußerst fraglich, wie sich die Kurse der Kryptowährungen entwickeln werden:

  • Zahlungsmittel: Befürworter der digitalen Devisen gehen fest davon aus, dass Bitcoins und Ether künftig als Zahlungsmittel eingesetzt werden. Derzeit ist das allerdings mehr als fraglich, zumal auch nicht klar ist, welche der digitalen Währungen den Markt für sich gewinnen wird.
  • Spekulationsblase: Die aktuellen Kurssteigerungen sind aus Sicht vieler Finanzmarktexperten zweifelsohne einer Spekulationsblase geschuldet. Anleger strömen in den Markt, um auf kurze Sicht möglichst hohe Renditen erwirtschaften zu können. Langfristig denkt dabei kaum einer der Investoren, so dass Gewinnmitnahmen und Kettenreaktionen mehr als denkbar sind.

Auch die Forex-Märkte entwickeln sich kurzfristig recht volatil. Innerhalb weniger Tage gibt es immer wieder Veränderungen um einige Prozentpunkte. Langfristig betrachtet stellen sich aber meist recht konstante Wechselkurse ein. Lediglich besondere Ereignisse wie beispielsweise der Brexit oder die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den Franken vom Euro zu lösen, sorgen für unvorhergesehene Einbrüche.

Die Kryptowährungen weisen nicht nur enorm hohe Kurssprünge auf, auch die Volatilität war über einen solch langen Zeitraum bisher unbekannt. Binnen Tagen kann es um weit mehr als 20 Prozent in die eine oder andere Richtung gehen. Auch für die Zukunft ist die Entwicklung weiter Ungewiss, vor allem das drohende Platzen einer Spekulationsblase könnte für einen regelrechten Kollaps im Markt sorgen. Deutlich ruhiger geht es da auf den herkömmlichen Forex-Märkten zu, auch wenn die gerade auf kurze Sicht nicht von volatilen Entwicklungen befreit sind.
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Staatliche Regulierung: Bei Kryptowährungen nicht vorhanden

Ein Teil der angesprochenen Volatilität und Ungewissheit erklärt sich auch aus der fehlenden staatlichen Regulierung der Kryptowährungen. Zwar gibt es einige Internetaktivisten, die genau das als Vorteil ansehen, dem ist allerdings nicht der Fall. Denn staatliche Institutionen und Behörden übernehmen im Währungsmarkt wichtige Aufgaben:

  • Schutz der Devisen vor Fälschungen oder Angriffen.
  • Klare Regeln beim Handel mit den Währungen.
  • Verbindung von realer Wirtschaft und Geld etwa durch Kreditvergaben.
  • Stabilität der Devisen durch Geldpolitik.

All dies ist bei Bitcoins, Ethereum und Co. absolut nicht gegeben. Auch dadurch bedingt kommt es immer wieder zu Betrugsvorfällen oder Hackerangriffen, die dann wiederum zu Kursverlusten führen. Zudem droht aufgrund der fehlenden staatlichen Regulierung eine weitere Gefahr: die staatliche Regulierung.

Ein Großteil des Handels mit den digitalen Devisen läuft derzeit in China ab. Es ist durchaus denkbar, dass die chinesische Regierung deshalb in Zukunft deutlich striktere Gesetze für den Handel und das sogenannte Mining, also die Herstellung der Währungseinheiten, erlässt. Nur so kann die eigene Währung auf Dauer geschützt und der Handel kontrolliert werden. Sollte es tatsächlich zu einer solchen Verschärfung der Gesetze kommen, würde sich das direkt negativ auf die Kurse auswirken.

Bisher wird keine der Kryptowährungen staatlich reguliert oder überwacht. Aus diesem Grund kommt es beinahe ständig zu Kurseinbrüchen aufgrund von Sicherheitslücken, Unstimmigkeiten in den Communitys der Währungen und der fehlenden Aufsicht des Handels. Zudem droht die Gefahr, dass in Zukunft staatliche Vorschriften für das Trading eingeführt werden, die im ersten Moment zweifelsfrei für Kursverluste sorgen würden.

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Zukunftsaussichten & Nachfrage: Bei Kryptowährungen rein spekulative Nachfrage

Eine Prognose für die Entwicklung der Kryptowährungen aufzustellen, ist nahezu unmöglich. Es gibt viele Faktoren, die für eine Stabilisierung der Kurse sprechen, aber ebenso viele Argumente für einen vollständigen Marktzusammenbruch. Fakt scheint lediglich, dass die Nachfrage nach der Währung rein aus spekulativen Gedanken her rührt. Und genau das führt in aller Regel zu Gewinnmitnahmen, die wiederum Kurssenkungen und Panikverkäufe bewirken. Auch vor Krisen auf den herkömmlichen Aktienmärkten waren solche Blasen immer wieder zu erkennen.

Die Nachfrage nach Forex schwankt zwar ebenfalls, ist aber deutlich konstanter. Auch hier sind es Spekulanten, die für einen Großteil des Umsatzes von mehr als 5 Billionen US-Dollar pro Tag (!) sorgen. Aber:

  • Wenn Unternehmen in fremde Länder expandieren möchten, fragen sie ebenfalls fremde Währungen nach.
  • Im internationalen Handel werden täglich gerade auf den Rohstoffmärkten Devisen ausgetauscht.

Es besteht also auch eine wirtschaftliche Nachfrage nach den Devisen, die bisher bei Bitcoins, Ethereum und Co. nicht gegeben ist.

Kryptowährungen sind ohne Zweifel eines der spekulativsten Finanzinstrumente überhaupt. Vollkommen klar ist, dass aktuell noch keine wirtschaftliche Nachfrage nach den digitalen Währungen besteht, sondern nur spekulative Anleger in den Markt eintreten. Deutlich anders gestaltet sich das Bild bei den klassischen Devisen, die auch von der freien Wirtschaft nachgefragt werden.
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Fazit: Investitionen in Kryptowährungen deutlich spekulativer

Kryptowährungen und klassische Devisen mögen auf den ersten Blick einige Gemeinsamkeiten haben, es handelt sich aber aus rein praktischer Sicht um zwei vollkommen verschiedene Finanzinstrumente. So werden Währungen tatschlich im Alltag für den Bezahlvorgang eingesetzt und auch im internationalen Handel stark nachgefragt. Entsprechend gering sind dafür die Wertschwankungen auf lange Sicht, obwohl kurzfristig durchaus eine gewisse Volatilität besteht, die sich CFD-Händler zu Nutze machen.

Kryptowährungen hingegen kommen beim Bezahlen so gut wie kaum zum Einsatz. Schuld an den starken Kursgewinnen der letzten Zeit sind vor allem Investoren und Spekulanten, die sich allerdings jederzeit wieder aus dem Markt zurückziehen können.