Entschädigungsfall und Auszahlung bei der Greensill Bank

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.09.2021


Rund zwei Wochen ist es her, dass die Bremer Greensill Bank ihre Kundengeschäfte komplett einstellen musste. Mit einem Moratorium durch die BaFin wurde ein Kapitalabfluss aus der deutschen Niederlassung des australischen Finanzdienstleisters verhindert. Denn Greensill ist insolvent – das vielversprechende Geschäftsmodell der Fakturier-basierten Investmentfonds macht eine Bruchlandung, und deutsche Anleger mussten sich um ihr Geld sorgen. Die Frage ist nun, wer etwas zurückbekommt – und wie viel Greensill noch auszahlen kann.

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Insolvenzverfahren gegen Greensill eröffnet

Im Kielwasser des Moratoriums hat nun das Amtsgericht Bremen auf Veranlassung der BaFin das Insolvenzverfahren gegen Greensill eingeleitet und damit den ersten Schritt dazu getan, dass private Anleger ihre Investition zurück bekommen können. Nach der offiziellen Feststellung des Entschädigungsfalls greift die Einlagensicherung der deutschen Banken. Der Fonds wird vermutlich schon innerhalb einiger Tage damit beginnen, die betroffenen Anleger zu kontaktieren und ihnen ihre Einlagen zurückzuerstatten.

Entschädigungsfall und Auszahlung bei der Greensill Bank

Innerhalb von nur sieben Werktagen soll die Auszahlung nach Auskunft des Bankenverbands abgeschlossen sein. Der Einlagensicherungsfonds deutscher Banken deckt pro Anleger Beträge von bis zu 74,96 Mio. Euro ab, insgesamt rechnet man mit einer Auszahlung von insgesamt rund 3 Mrd. Euro an private Anleger. Sparer dürfen also aufatmen – anders sieht es aber aus für betroffene Städte und Gemeinden, die ihre Gelder bei Greensill investiert hatten. Im Übrigen hatte die Deutsche Bank eine prägnante Analyse zum Finanzstandort Deutschland gemacht, mit erschreckenden Ergebnissen.

Seit Oktober 2017 deckt der Einlagensicherungsfonds die Anlagen institutioneller Kunden, darunter Bund und Länder, aber eben auch Städte und Kommunen, nämlich nicht mehr ab. Auf diese Anleger kommt ein Gesamtschaden von 500 Mio. Euro zu, wie informierte Quellen berichten.

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Was bekommen institutionelle Anleger?

Forexhandel.org Icon KostenDie Städte und Gemeinden, die in gutem Glauben bei Greensill investiert hatten, hoffen nun auf den Insolvenzverwalter. Denn alles hängt davon ab, wie viel noch sichergestellt werden kann bei Greensill. Grundsätzlich stehen die Vorzeichen besser bei der Insolvenz einer Bank als bei einer Unternehmenspleite, und der bestellte Insolvenzverwalter Michael Frege kann auf Erfahrung mit  Lehman Brothers Deutschland und der Maple Bank zurückblicken – in beiden Fällen wurden die Anleger vollständig entschädigt.

Bis es jedoch soweit ist, steht den betreffenden Städten und Gemeinden noch eine Zitterpartie bevor, zumal nach Angaben in der Fachpresse die Stadtkämmerer auf den mangelnden Einlagenschutz wiederholt hingewiesen wurden – so die BaFin. Um solche Ereignisse zukünftig nicht mehr zu wiederholen, findet ein Umbau der BaFin statt, zu dem gehört auch, dass die BaFin demnächst Mystery Shopper einsetzt um die Anbieter gründlich zu testen. Aktuell führt die Credit Suisse auch Verhandlungen mit Liberty Steel wegen den Ausfällen bei den Greensill Fonds.

Entschädigungsfall und Auszahlung bei der Greensill Bank

Unmut richtet sich auch gegen die BaFin, wiederum lautet der Vorwurf, zu spät und nicht genau genug hingesehen zu haben bei Greensill. Erst Anfang März wurde das Moratorium verhängt, weil sich Ungereimtheiten in der Bilanz der Bank aufgetan hatten. Das Erfolgsrezept der Greensill Bank war lange Zeit die Werbung mit vergleichsweise hohen Zinsen, vor allem über Portale wie Zinspilot oder Weltsparen. Neben Privatanlegern sahen hier auch Städte eine Möglichkeit, ihre Finanzen gut anzulegen.

Greensill ist ursprünglich auf Lieferketten-Finanzierung über Fakturierung spezialisiert, hatte darüber hinaus jedoch auf der Grundlage der Fakturierung eigene Fonds für Investoren aufgelegt, und das so erfolgreich, dass der Finanzdienstleister allein im Geschäftsjahr 2019 seine Bilanzsummer auf mehr als das Fünffache steigern konnte, insgesamt 3,8 Mrd. Euro. Auch 2020 schien es gut zu laufen für Greensill, doch undurchsichtige Geschäfte mit einem indischen Stahlbaron brachen Greensill letztlich das Genick. Vor der Bremer Greensill war das Stammunternehmen Greensill Capital bereits in Insolvenz gegangen.

Von den betroffenen Städten und Gemeinden in Deutschland wollen nun insgesamt 26 eine Sammelklage anstrengen, um zumindest einen Teil der angelegten Gelder zurück erhalten zu können. Ein Fallout ist für die BaFin, welche sich gerade im Wandel befindet, aber auch für die Zinsportale mehr als wahrscheinlich.

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Kalkuliertes Risiko bei höheren Zinsen

Forexhandel.org Icon EinzahlungDass die Kleinsparer als erste ausgezahlt werden, ist gut und schön – und dank der erheblichen Einlagensicherung in Deutschland auch zunächst unproblematisch. Allerdings wurde auch hierzu schon Kritik geäußert. Denn nach Meinung mancher Fachleute kalkulieren Vermittler von höher verzinsten Anlagemöglichkeiten – wie eben bei Greensill – damit, das im Ernstfall der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken einspringt.

Für die Banken, die ja den Topf des Einlagensicherungsfonds auffüllen, wird das Greensill-Debakel teuer, denn sie müssen in einer aufgrund der Pandemie ohnehin schwierigen Situation nun noch für Schäden möglicherweise in Milliardenhöhe aufkommen. Kein Grund zur Freude für die deutschen Finanzdienstleister, denen Greensill Deutschland zunächst die Kunden abspenstig gemacht und nun ein Loch in die Taschen gerissen hat. Das Geschäftsmodell der Zinsportale wird bereits in Zweifel gezogen, in der Fachpresse und vermutlich auch von Anlegern. Mit Archegos folgt nun ein weiteres Debakel um einen Finanzdienstleister.

Entschädigungsfall bei der Greensill Bank

Alternativen zum Zinssparen

Wie das Beispiel Greensill zeigt, sind die Risiken, gemessen an den möglichen geringfügig höheren Zinsen unverhältnismäßig, zumal manche der vermittelten Finanzdienstleister nicht einmal am Standort Deutschland aktiv sind. Außerdem lässt sich mit anderen Finanzinstrumenten in vielen Fällen eine bessere Rendite erzielen, und das mit einer vergleichsweise guten Streuung der Anlage, etwa mit ETF. Die börsengehandelten Indexfonds kommen eher konventionellen Sparern schon deshalb entgegen, weil man mit ihnen auch mit niedrigen monatlichen Sparraten Vermögensbildung betreiben kann.

Wer etwas mehr Kapital anlegen will und eine gewisse Risikoaffinität mitbringt, hat zwei weitere Möglichkeiten. Eine davon ist die direkte Investition in Unternehmensanteile oder Fonds, doch man muss in diesem Fall das angelegte Geld eine Weile entbehren können. Aktienanlagen zahlen sich erst nach einigen Jahren so richtig aus, und auch hier müssen private Investoren Verluste in Kauf nehmen, wenn ein Unternehmen sich weniger gut entwickelt als angenommen. Indirekt kann man dennoch von Aktien und anderen Finanzinstrumenten profitieren, und das auch ohne sie zu kaufen – mithilfe von Differenzkontrakten. Der Handel kann bereits mit limitiertem Budget aufgenommen werden und findet innerhalb überschaubarer Zeitfenster statt.

CFDs werden außerbörslich gehandelt, dazu benötigt man lediglich ein Handelskonto bei einem lizenzierten Broker. Mit den flexiblen Kontrakten können Trader auf die Kursentwicklung beliebiger Basiswerte spekulieren. Zwar wurden Differenzkontrakte ursprünglich für den Aktienhandel entwickelt, inzwischen sind jedoch CFDs auf die gesamte Bandbreite der Anlageklassen handelbar. Trader können auf die Wertentwicklung von Devisenpaaren, Kryptowährungen oder Rohstoffen ebenso spekulieren wie auf Aktien, Anleihen und Indizes – und das nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse.

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Handel mit Hebeln erhöht die Renditepotenziale

Forexhandel.org Icon HebelNicht nur sind Differenzkontrakte recht einfach „gestrickte“ Instrumente, sie gehören außerdem zu den Hebelprodukten, und das wiederum ermöglicht es Tradern, das eingesetzte Eigenkapital zu steigern. Zwar sind die Hebel bei Broker mit Standort innerhalb der EU limitiert, um Trader vor Verschuldungen zu schützen, doch sie betragen – abhängig von der Anlageklasse des Basiswertes – noch immer bis zum Dreißigfachen der Summe, die für eine Position hinterlegt wird. Anders ausgedrückt, können mit 1.000 Euro bis zu 30.000 Euro bewegt werden, und auch die Renditen steigen entsprechend dem Hebelfaktor.

Ganz ohne Risiken ist das nicht, denn wenn sich eine Order nicht so entwickelt wie gedacht, greift der Hebel ebenfalls, auch wenn der „Schutz vor negativen Kontoständen“ lediglich dazu führt, dass der Broker gefährdete Positionen schließt. Das eingesetzte Kapital ist in diesem Fall jedoch verloren. Daher empfehlen die besten Forex- und CFD-Broker nicht nur eine eingehende Vorbereitung auf die Aufnahme des Handels, sondern geben ihren Kunden auch die dazu notwendigen Mittel an die Hand. Mit Schulungsmaterialien und einem kostenlosen Demokonto können Einsteiger das Trading üben, bis sie sich sicher genug fühlen für den Echtgeldhandel.

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Forexhandel.org Icon HandelsangebotDer Forex- und CFD-Broker XTB gehört, laut unseren XTB Erfahrungen, zu den bekanntesten Namen am Markt – und zu den Anbietern, die ihren Tradern das Handwerkszeug für das Erlernen des CFD-Handels zur Verfügung stellen. Neben der XTB Trading-Akademie, dem kostenlosen XTB CFD Demokonto und dem deutschsprachigen Support kann der Broker noch auf weiteren Gebieten überzeugen.

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