Das Debakel um Archegos: Wieder Verluste bei einem großen Finanzdienstleister

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 19.07.2021


Nun lässt sich genauer sagen, wie hoch der Schaden durch die Fehlspekulationen bei Archegos Capital ausfällt. Die Aktien von Credit Suisse und Nomura haben zusammen rund 9 Mrd. US Dollar an Wert eingebüßt. Knapp davongekommen ist hingegen die Deutsche Bank. Die US-amerikanische Finanzaufsicht hat das Unternehmen nun im Blick – die gesamte Branche wird sich wohl auf eingehendere Prüfungen einstellen müssen.

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Was war los bei Archegos Capital?

Forexhandel.org Icon TippsDie Archegos Capital ist ein Family Office des in der Finanzwelt recht bekannten Managers Bill Hwang, der früher für Tigers Asia tätig war. Die Spekulationen Hwangs auf die Kursentwicklung unter anderem von Aktien von Discovery und ViacomCBS führten in der vergangenen Woche zu einem umfangreichen Abverkauf der Werte. Archegos Capital konnte letztlich die Nachschussforderungen seiner Banken nicht mehr bedienen, um die Equity-Swap-Geschäfte abzusichern.

Die unmittelbare Folge war ein Verkauf großer Kontingente von Wertpapieren seitens der Kreditgeber, um die Verluste wieder hereinzuholen. Bill Hwang hat sich offenbar nicht anders verhalten als allzu risikoaffine private Trader – mit Spekulationen auf der Grundlage von historischen Werten mit allzu hohen Hebeln hat sich der Finanzexperte gründlich verkalkuliert. Ausgelöst wurde die Verkettung von Problemen mit einem eher enttäuschenden Aktienverkauf von ViacomCBS und damit einhergehend einem Margin Call der Kreditgeber.

Die ViacomCBS Aktie fiel am vergangenen Mittwoch um 23 %, denn der Medienkonzern hatte selbst mit seiner Aktienstrategie eine Verwässerung des Werts ausgelöst. Fatalerweise überschnitt sich diese Entwicklung mit einer nicht sonderlich guten Bewertung durch Analysten, die die Aktie als überbewertet ansahen und deutlich herabstuften. Im Kielwasser dieser Ereignisse entschlossen sich zahlreiche Kooperationspartner, Aktien ihrer Archegos-Investitionen im großen Stil abzustoßen, darunter Goldman Sachs und Morgan Stanley, die schon am Freitag mit Blitzdeals unerwünschte Wertpapierpakete liquidierten.

Das Debakel um Archegos

Bankaktien unter Druck wegen Archegos

Bankaktien sind schon seit dem Start der Handelswoche stark unter Druck geraten. Besonders betroffen sind Nomura und die Credit Suisse, bei der es aktuell auch einen Wechsel in der Führungsspitze gibt. Auch Bloomberg verkaufte aufgrund der Ereignisse bei Archegos Capital Aktien zu einem Wert von mehr als 20 Mrd. US Dollar.  Insgesamt geht man bereits von einem Schaden von rund 30 Mrd. US Dollar aus. Daher befasst sich nun auch die Finanzaufsicht SEC mit Archegos – um zu retten, was noch zu retten ist, wohl aber auch in Hinblick auf künftige Anpassungen der regulatorischen Vorgaben.

Besonders gelitten hat die Credit Suisse, deren Marktkapitalisierung seit Freitag um fünf Milliarden Franken geschrumpft ist und nunmehr um die 25 Milliarden Franken betragen dürfte. Die Bank selbst hat sich noch nicht zu den Vorfällen geäußert, doch Analysten der UBS gehen von Klärungsbedarf aus. Credit Suisse hatte auch bei Greensill investiert, nach dem Archegos Debakel wird die Bank vermutlich einige Fragen beantworten müssen. Die Aktien der Credit Suisse mussten den Handelstag zum Wochenbeginn mit Verlusten von rund 14 % beschließen – ein herber Rückschlag auch für Aktionäre.

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Deutsche Bank kommt mit dem Schrecken davon

Forexhandel.org Icon SeriositätEbenso wie Goldman und Morgan Stanley hat die Deutsche Bank rechtzeitig abverkauft – ein Aktienpaket im Wert von ungefähr 4 Mrd. US Dollar. Dank des raschen Handelns noch am vergangenen Freitag blieben der größten deutschen Privatbank höhere Einbußen erspart. Nomura und Credit Suisse hatten zu lange damit gezögert, ihre Einlagen bei dem Family Office herunterzufahren, und tragen nun an den Folgen. Fehlgeschlagen waren die Versuche beteiligter Banken, gemeinsam eine Art Stillhalteabkommen zu vereinbaren, um einen geordneten Rückzug zu ermöglichen.

Mit der Aufrechnung der Verluste ist die Episode noch lange nicht beendet. Denn Archegos Capital ist als sogenanntes Family Office tätig und damit nicht in demselben Maß verpflichtet, seine Bestände offenzulegen wie ein Hedgefonds. Wie Reuters berichtete, verwaltete Archegos Kapital im Wert von rund 10 Mrd. US Dollar, hielt jedoch Positionen im Wert von mehr als 50 Mrd. – die hohen Hebel brachten das Unternehmen dann auch zu Fall.

Archegos Capital News

Regulatorische Änderungen und Herabstufungen durch Rating-Agenturen

Denkbar – und wahrscheinlich – sind regulatorischen Änderungen, die Family Offices mit Hedgefonds gleichstellen. Janet Yellen, die US-amerikanische Finanzministerin, hat Hedgefonds ohnehin im Blick und will einen Ausschuss zusammenstellen, der die Risiken der großen Hedgefonds für das gesamte Finanzsystem ausleuchtet.

Gegen den CEO von Archegos, Bill Hwang, wurde eine einstweilige Untersuchung seitens der Börsenaufsicht SEC eingeleitet. Und für die geschädigten Banken gibt es zu den finanziellen Verlusten noch eine Herabstufung durch die Rating-Agenturen. So wurde Nomura bereits durch Moody’s als negativ eingestuft. Ausschlaggebend waren anscheinend Mängel im Risikomanagement und mögliche Versäumnisse bei entsprechenden Kontrollen.

Für Anleger bedeuten die Vorgänge bei Archegos und den Kooperationspartnern, ihre eigenen Bestände zu revidieren und ihre Portfolien möglicherweise umzuschichten.

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Direktinvestitionen in Bankaktien zum Teil fragwürdig

Forexhandel.org Icon StrategieDie Vorgänge bei Archegos Capital werfen ein Schlaglicht nicht nur auf das Vorgehen von Hedgefonds und Family Offices, sondern auch auf die Geschäftspraktiken großer Banken. Dass Credit Suisse zuerst bei Greensill und nun auch bei Archegos betroffen ist, macht deutlich, wie riskant die Investitionen mit dem Geld der Anleger ablaufen. Für Aktionäre bringt das einen erheblichen Wertverlust mit sich, sofern sie in eine der besonders betroffenen Banken investiert hatten.

Rund ein Sechstel der Anlage in Credit Suisse Aktien sind nun erst einmal verloren. Damit zeigt sich wieder einmal, dass ein Aktienportfolio mit erheblichen Marktrisiken einhergehen kann, die bis zum Totalverlust reichen können – und das auch dann, wenn ein vermeintlich grundsolider Finanzdienstleister ausgewählt wird. Unmittelbar nach dem ohnehin schon stressigen Corona-Jahr 2020 werden die neuerlichen Turbulenzen in der Finanzlandschaft viele private Anleger dazu bringen, ihre Strategien zu revidieren. Denn derartige Verluste kann sich zur Zeit wohl kaum jemand leisten.

Alternativen sind glücklicherweise verfügbar, und zwar in Form von Derivaten. Die „abgeleiteten“ Finanzprodukte bilden die Kursentwicklung eines beliebigen Basiswerts ab, der jedoch nicht tatsächlich gekauft wird. Zu den populärsten dieser Derivate gehören Differenzkontrakte. Die contracts for difference lassen sich außerbörslich und dynamisch handeln, das eingesetzte Kapital liegt nicht über längere Zeit fest. Da CFDs zu den Hebelprodukten gehören, ist der Einstieg ins Trading auch mit überschaubarem Budget möglich und sogar profitabel.

Wer sich für den CFD Handel interessiert, erhält den Zugang zu den Märkten über einen auf CFDs spezialisierten Broker. Mit dem Handelskonto bei einem lizenzierten Forex- und CFD-Broker können auch private Trader Kontrakte handeln, die eine Teilhabe am Kurs verschiedener Underlyings bieten. Die flexiblen Kontrakte werden auf Devisenpaare und Krypto-Coins ebenso angeboten wie auf Aktien, Anleihen und Indizes, aber auch auf Rohstoffe. Überdies können die Halter nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse spekulieren – so lässt sich in vielen Marktsituationen eine Rendite erzielen.

Das Debakel um Archegos

Gut präpariert starten im CFD-Trading

Hebelprodukte wie CFDs sind für private Trader eine attraktive Option, denn sie erlauben recht gute Gewinne bei relativ geringem Eigenkapital auf eine Order. Der Hebel ist nichts anderes als ein kurzfristig gewährtes Darlehen des Brokers, über den der Handel abläuft. Wie hoch er ausfällt, hängt von der Anlageklasse des gewählten Basiswerts ab. Außerdem sind die Hebelfaktoren für private Trader innerhalb der EU limitiert, um zu verhindern, dass sich Kunden beim Broker hoch verschulden – die Risiken des Handels mit allzu hohen Hebeln illustrieren die derzeitigen Vorgänge bei Archegos.

Privatkunden können Aktien-CFDs daher nur mit Faktoren von höchstens 1:5 hebeln, wer auf die Kursentwicklung von liquiden Währungspaaren spekuliert, kann sogar einen Hebel von 1:30 nutzen, das ist jedoch das Maximale. Überdies sorgen die Broker dafür, dass riskante Positionen automatisch geschlossen werden, wenn das Guthaben auf dem Handelskonto in den negativen Bereich abzurutschen droht.

Was eine Verschuldung verhindert, kostet jedoch zumindest das Handelskapital. Vor dem Einstieg in das Trading ist eine gründliche Vorbereitung in Theorie und Praxis deshalb unbedingt zu empfehlen. So können sich auch Anfänger das erforderliche Finanzwissen aneignen und dann in praktischen Übungen an ihrem Risikomanagement feilen. Die besten Broker stellen ihren Kunden bei der Aufnahme des Forex- und CFD-Handels auch die notwendigen Bildungsressourcen bereit.

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