Wie stellt man ein sicheres und gutes Aktienportfolio zusammen? Tipps für Investment Anfänger

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 09.07.2021


Trotz ins Winzige schrumpfender Zinsen hat es lange gedauert, bis sich deutsche Privatanleger ein Herz gefasst haben für Investitionen in den Aktienmarkt. Die Zurückhaltung der Sparer sitzt tief – und angesichts der Kursverluste durch die Corona-Krise wird sie wohl eher wieder zunehmen. Dabei sind Aktien heutzutage unverzichtbar, wenn es bei der Geldanlage nicht nur um Werterhalt, sondern um Vermögensaufbau gehen soll. Ein Aktienportfolio ist durchaus nicht nur den Reichen vorbehalten, und mit einigen grundlegenden Kenntnissen können auch Investment Anfänger ein gutes Aktienportfolio zusammenstellen.

  • Aktien als wichtiges Instrument zur Vermögensbildung
  • Information und Strategie als Schlüssel für ein gutes Aktienportfolio
  • Unternehmenskennzahlen und Trends kennen
  • Aktienportfolio aufbauen mit Diversifizierung
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Aktienportfolio aufbauen: Worum geht es bei Aktien?

Wer ein gutes Aktienportfolio zusammenstellen will, muss natürlich entsprechende Aktien auswählen – bei den Finanzinstrumenten handelt es sich um Anteile am Unternehmen, das sie herausgibt. Für das Unternehmen ist dies ein Mittel zur Kapitalaufnahme, der Aktienhalter oder Aktionär ist umgekehrt Teilhaber am Konzern, an dessen Wertentwicklung und Gewinnen. Natürlich wird der Wert einer Aktie nicht aus der Luft gegriffen.

Um sicherzustellen, dass die Unternehmensanteile den tatsächlichen Marktwert eines Unternehmens wiedergeben, müssen Konzerne zunächst die Börsentauglichkeit beweisen. Der Prozess kann bis zu zwei Jahre dauern, ist relativ aufwändig und beinhaltet die gründliche Prüfung von Strategien und Kapital, aber auch einen Vergleich mit den Wettbewerbern. Dementsprechend wird der Wert der Aktie beim Börsengang festgelegt, anschließend unterliegen Aktien den Gesetzen des Marktes, ihr Wert wird durch Angebot und Nachfrage gebildet. Ist die Nachfrage höher als das Angebot, steigt der Wert einer Aktie – und das, solange diese Tendenz anhält. Ein gefragtes Unternehmen mit guten Zukunftsaussichten ist also ein idealer Baustein für ein gutes Aktienportfolio.

Aktienportfolio aufbauen

Kein Aktienportfolio ohne die Börse

Für die Sicherheit des Wertpapierhandels sorgt die Börse. Die regulierten Handelsplätze schaffen eine Umgebung, in der die Bewertung von und der Handel mit Aktien nach standardisierten Regeln vor sich geht.

Eine Börse funktioniert wie ein Markt oder Basar. Sie bringt Käufer und Verkäufer, Angebot und Nachfrage zusammen. Da Angebot und Nachfrage fluktuieren und äußeren Einflüssen ausgesetzt sind, verändern sich die Aktienkurse nicht nur aufgrund der internen Geschäftslage eines Unternehmens, sondern auch nach den Gesetzen des Marktes. Während Börsen früher tatsächlich Präsenzbörsen waren, an denen Börsenmakler im Auftrag ihrer Kunden Aktien und andere Werte kauften und verkauften, läuft der Handel heute weitgehend elektronisch ab.

Dank der Digitalisierung können private Anleger nun ihre Wertpapiergeschäfte selbst in die Hand nehmen und sich ein sicheres und gutes Aktienportfolio zusammenstellen. Den Zugang erhält man durch einen Aktienbroker oder eine Bank, bei der ein besonderes Konto für den Wertpapierhandel geführt wird, nämlich das Depot. Hier werden – nicht mehr in Papierform, sondern elektronisch – die Bestandteile des Aktienportfolios verwahrt.

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Warum ist ein gutes Aktienportfolio so attraktiv?

Aktien als Form der Geldanlage sind auch für absolute Investment Anfänger eine sehr attraktive Möglichkeit, aus dem eigenen Grundkapital mehr zu machen. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.

  • Die Zinsen auf konventionelle Möglichkeiten der Geldanlage halten in vielen Fällen nicht einmal mit der Inflation Schritt. Wer sein Geld auf einem Sparkonto liegen lässt, muss schon mittelfristig mit Verlusten rechnen.
  • Informationen und Anleitungen zum Aktienhandel, aber auch zu einzelnen Aktien waren noch nie so einfach zusammenzutragen. Wer sich die grundlegenden Finanzkenntnisse aneignet, kann schon nach kurzer Zeit selbstständig die Werte für ein vergleichsweise sicheres Aktienportfolio zusammenstellen.
  • Trotz immer wieder auftretender Kursverluste können Aktien Wertsteigerungen um zweistellige Prozentzahlen erzielen – pro Jahr. Darüber hinaus bedeuten sie einen Anteil am ausgewählten Konzern.
  • Zusätzlich zum Kursgewinn der Aktie profitieren Anleger unter Umständen von Gewinnausschüttungen, den Dividenden.
  • Börsennotierte Unternehmen, die bereits zu den bekannten Größen gehören und sowohl eine gute Langzeitperformance als auch vielversprechende Strategien für die Zukunft mitbringen, lassen sich für ein sicheres Aktienportfolio empfehlen.

gutes Aktienportfolio

Gut informiert in den Aktienhandel einsteigen

An dieser Stelle darf ein Hinweis nicht fehlen, dass Aktien – wie alle Aktivitäten an der Börse – ein spekulatives Element mitbringen. Gehandelt wird nie ausschließlich der reine Wert einer Aktie, sondern immer eine damit verbundene Erwartung an die zukünftige Entwicklung des emittierenden Unternehmens. Erfüllt sich diese, macht der Aktionär Gewinne, bisweilen sehr ansehnliche. Doch mit der Aktie ist man auch an den Verlusten des Unternehmens beteiligt, sofern sie sich einstellen. Das macht die Frage nach einem guten Aktienportfolio um so verständlicher.

Um erfolgreich investieren zu können, benötigt ein Anleger einerseits Kapital, andererseits aber auch Informationen. Nur wer sich selbst eingehend zu den in Frage kommenden Aktien informiert, kann beim Kauf langfristig erfolgreiche Entscheidungen treffen. Sich die Unternehmensanteile für ein Aktienportfolio empfehlen zu lassen, anstatt sich selbst schlau zu machen, ist nicht unbedingt eine gute Idee.

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Voraussetzungen für ein sicheres, gutes Aktienportfolio

Aktien kauft man nicht aus einer Laune heraus oder weil man ein „gutes Gefühl“ hat. Um zu wissen, welche Aktien sich lohnen und auch, welche Aktien ins eigene Portfolio passen, muss man ein wenig mehr wissen über die geplante Anlage. Anders als beim kurzzeitigen Handel mit Derivaten, bei denen der Einstieg schon mit wenig Kapital möglich ist und die einzelnen Werte nur wenige Stunden gehalten werden, liegt das in Aktien investierte Geld für längere Zeit fest – denn ein gutes Aktienportfolio entwickelt seinen Wert erst über Jahre und Jahrzehnte.

  • Entbehrliches Investmentkapital
  • Umfassende Informationen aus Wirtschaft und Politik
  • Kenntnisse der Finanzmärkte
  • Risikobewusstsein und Strategie

Für erfolgreiche Anlagen muss der Aktionär nationale und internationale Entwicklungen verfolgen, und das nicht nur in der Wirtschaft. Auch politische Entscheidungen, regulatorische Veränderungen, Krisen, Naturkatastrophen und Kriege beeinflussen unter Umständen das eigene Portfolio, selbst wenn sie sich am anderen Ende der Welt abspielen.

Das eigene Risikoverhalten sollte ebenfalls bekannt sein, damit eine entsprechende Anlagestrategie formuliert werden kann. Einsteiger interessieren sich in der Regel für möglichst sichere Aktien – die aber halten zwar ihren Wert, legen jedoch nicht nennenswert zu. Die wirklichen „Renner“ sind natürlich Werte, die noch unterbewertet erkannt und gekauft werden. Was sich zunächst nach hohen Anforderungen anhört, ist in der Praxis recht gut zu erlernen und zu bewältigen.

gutes Aktienportfolio

Ein gutes Aktienportfolio weist eine hohe Diversifizierung auf

Die wohl wichtigste Grundregel für ein sicheres Aktienportfolio ist die Streuung der Anlage, die auch als Diversifizierung bezeichnet wird. Denn ein einzelnes Unternehmen, eine Branche oder ein Staat können Krisen durchmachen und die Aktien dementsprechend an Wert verlieren. Als Aktienportfolio Empfehlung Nummer Eins gilt daher, nie alle Eier in einen Korb zu legen.

Die Anlage sollte über verschiedene Industrien, Länder und Kontinente verteilt sein. Auch bei der Performance der Aktien kann man streuen – neben soliden „Zugpferden“ mit geringen Kursgewinnen kann man einige aufstrebende Werte aus neuen Industrien oder aus Schwellenländern ins Aktienportfolio aufnehmen. Die Mischung von riskanten, aber auch potenziell ertragreichen und eher unspektakulären Werten hängt von der eigenen Risikoneigung ab. Tatsächlich gibt es online sogar Rechner, die es erlauben, anhand einiger persönlicher Angaben die eigene Risikobereitschaft zu ermitteln und so die optimale Zusammensetzung für ein gutes Aktienportfolio herauszufinden.

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Mit Unternehmenskennzahlen ein Aktienportfolio zusammenstellen

Wirklich nützlich für den Aufbau eines Aktienportfolios sind Unternehmenskennzahlen, denn sie vermitteln ein mehr oder weniger exaktes Bild von bestimmten Aspekten der Leistung eines Konzerns. Die KPIs stammen aus der Betriebswirtschaft, sind aber keineswegs komplex und können auch von Investment Anfängern gut verwendet werden.

Unter den wichtigen Kennzahlen, die die Einschätzung einer Aktie erlauben, gehört das Kurs zu Buchwert Verhältnis. Um die Kennzahl zu ermitteln , wird der aktuelle Kurs durch den Buchwert der Aktie geteilt. Liegt der Wert unterhalb von 1, kann die Aktie als unterbewertet bezeichnet werden und ist vermutlich ein guter Kauf. Die Performance lässt sich mit dem Kurs-Gewinn-Verhältnis überblicken, besonders, wenn man die Kennzahl für einige Jahre in Folge berechnet und nicht nur die spekulative Gewinnprognose des laufenden Geschäftsjahres heranzieht.

Auch Dividenden sind ein Indikator für die Qualität einer Aktie. Die sogenannten Dividendenperlen sind Werte, die den Aktionären jährliche und vor allem jährlich kontinuierlich steigende Gewinnausschüttungen bescheren und so den Wert des Aktienportfolios erheblich steigern.

Unternehmenskennzahlen ein Aktienportfolio

Aktienportfolio aufbauen mit entbehrlichem Kapital

Ein weiterer wichtiger Tipp für künftige Aktionäre ist der Hinweis, dass für die Investition nur Kapital verwendet werden sollte, das man über längere Zeit nicht benötigt – und dessen Verlust man unter Umständen verschmerzen kann. Ein Aktienportfolio lohnt sich oft erst nach mehr als zehn Jahren. Wer sich vorher von seiner Anlage trennen muss, beispielsweise aufgrund von Liquiditätsproblemen, muss die Aktien unter Umständen mit Verlust verkaufen. Vor dem Kauf der ersten Werte für ein Portfolio heißt es also überlegen, wie viel Kapital dafür aufgewendet werden kann, ohne dass die Lebensqualität und künftige Ausgaben beschnitten werden.

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Welche Aktien gehören in ein vergleichsweise sicheres Aktienportfolio?

Nach wie vor gibt es Branchen, die sich als resilient erweisen. Das liegt daran, dass sie Leistungen oder Produkte vertreiben, die ständig und überall benötigt werden, oder eine Schlüsselrolle für künftige wirtschaftliche und politische Entwicklungen einnehmen. Zu den sicheren Investitionen gehören die Lebensmittelriesen, die Pharmaindustrie und natürlich Big Tech, also Plattformökonomien, Internet- und Cloud-Anbieter und ihre Zulieferer, wie zum Beispiel SAF.

Lebensmittel-Konzerne im Aktienportfolio: Die Branche hat sich in der Vergangenheit als krisenfest gezeigt, wer in Nestlé, Danone oder Tyson investiert, kann deshalb auch in Zukunft mit Kursgewinnen rechnen. Insbesondere der Marktführer Nesté hat sich inzwischen ein wenig umgestellt, um einer gesundheitsbewussten Ernährung entgegenzukommen. Die meisten Food-Größen sind international aktiv und daher weltweit gut bei Kasse.

Pharmazie und Medizinzulieferer als Krisengewinner: Angesichts der Auswirkungen des Coronavirus kann man davon ausgehen, dass viele Unternehmen aus dem Bereich der Pharmazie und Medizintechnik zulegen werden, wie zum Beispiel Dermapharm. Die Branchen galten schon vorher als relativ sichere Anlage im Aktienportfolio, vor allem aufgrund der alternden Bevölkerung in den westlichen Ländern. Aktuell könnte auch die Aktie Dermapharm durch den neuen Deal profitieren. Nun kommt ein völlig neuer Bedarf durch das Virus hinzu – darüber freuen sich Anleger bei Unternehmen wie zum Beispiel BioNTech , die an Impfstoffen forschen, Beatmungsgeräte oder Schutzkleidung produzieren. Auch digitale Lösungen für integrative Informationssysteme speziell im Gesundheitswesen könnten sich als Gewinner erweisen.

Plattformen machen Gewinne wie nie: Geradezu erstaunliche Umsatzsteigerungen konnten die großen Technologiekonzerne wie Apple und Dell oder der Online-Marktplatz Amazon vorweisen. Auch Facebook freut sich im zweiten Quartal 2020 über Zugewinne, und das freut auch die Aktionäre. Während des Lockdowns konnten Neuzugänge wie Zoom riesige Kursgewinne vorweisen – hier mussten Anleger allerdings schon früh den richtigen Riecher haben und rasch einsteigen. Übrigens erweitert Zoom seine Möglichkeiten durch den Kauf eines deutschen Start-Ups. Bei den bekannten Tech-Größen hingegen scheint auch weiterhin der Erfolg vorprogrammiert.

sicheres Aktienportfolio

Sicherheitsstrategien für das Aktienportfolio

Was Anfänger oft nicht wissen: Auch ein Aktienportfolio kann mit entsprechenden finanziellen Strategien gesichert werden. Dazu gehört, nicht ausschließlich in Aktien zu investieren, sondern auch andere Werte in Betracht zu ziehen – beispielsweise Anleihen. Denn so sorgen gegenläufige Entwicklungen für einen gewissen Kapitalerhalt. Wenn die Aktienmärkte wenig begeisternde Entwicklungen vorweisen, gehen die Kurse von Anleihen in die Höhe, und umgekehrt.

Wer sich einige grundlegende Finanzkenntnisse aneignet, kann außerdem in Fonds, wie zum Beispiel in Wald und Forst, investieren, die je nach Schwerpunkt eine Zusammenstellung lukrativer Aktien aufweisen. Besonders beliebt sind derzeit die börsengehandelten Indexfonds oder ETFs, deren Zusammenstellung von Bluechips bis zu Schwellenländern reicht. Sie sind von verschiedenen seriösen Emittenten erhältlich und können unter anderem auch bespart werden.

Eine andere Möglichkeit der Absicherung ist der Handel mit CFDs. Sogenannte Differenzkontrakte bilden die Wertentwicklung eines Basiswerts ab, etwa einer Aktie. Da man mit ihnen auch short gehen, also auf fallende Kurse spekulieren kann, eigenen sich CFDs für das Hedging von Aktienanlagen – hier müssen allerdings die Gebühren für das Übernachthalten von Positionen berücksichtigt werden.

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In kleinen Schritten zum guten Aktienportfolio

Ein Aktienportfolio zusammenstellen gelingt auch Investment-Anfängern – vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit, sich über die in Frage kommenden Werte, den Börsenhandel und die Hintergründe zu den gewünschten Aktien zu informieren. Wer behutsam einsteigt und sein Portfolio graduell auf- und ausbaut, kann dabei wichtige Hilfsmittel wie Kennzahlen, Dividendenratings und die zahlreichen online verfügbaren Ratgeber zum Aktienhandel hinzu ziehen.

Die eigene Information ist dabei durch nichts zu ersetzen, denn die erworbenen Aktien müssen zu den Vorstellungen passen, die man mit der Anlage verbindet. Ganz ohne Risiko ist auch ein gutes Aktienportfolio nicht, doch auf der Grundlage informierter Entscheidungen und mit hinlänglicher Diversifizierung können eventuelle Verluste bei einzelnen Werten durch den Gesamtgewinn und die Dividendenausschüttungen langfristig ausgeglichen werden. Eine wertvolle Alternative zu den immer weniger lukrativen konventionellen Formen der Geldanlage ist ein durchdachtes Aktienportfolio allemal.

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